Conny Bauer & Rieko Okuda

Conny und Rieko werden Freunde!

Conny langweilte sich und saß allein in ihrem Zimmer. Sie wollte endlich mal wieder richtig toll mit jemandem spielen, denn sie hatte die Nase voll von Tablet, Switch und dem Smartphone von Mama. Die Medienzeit hatten ihre Eltern sowieso nicht so richtig auf dem Schirm und eigentlich spielte sie oft sogar heimlich auf Papas Gitarre, erfand englische Protestsongs und hatte keine Lust auf ihre Posaune, die sie aus der Ecke ihres Kinderzimmers blöd anstarrte. Unten im Hof beobachtete sie Rieko, einen kleinen Jungen aus Japan, der seit einiger Zeit mit seiner Familie im Hinterhaus lebte. Er war aber wohl viel älter und spielte meist Fußball mit den großen Jungs, die Conny immer ärgerten, wenn sie Posaune übte. „Kannst Du auch was mit Melodie?“ „Soll das Musik sein?“ riefen die Größeren und drehten ihre Bluetooth-Boxen so laut auf, dass Conny nicht mehr hörte, was sie spielte. Plötzlich schellte es an der Wohnungstür. Conny hatte noch Tränen in den Augen und öffnete die Tür. Rieko, der Junge mit dem Fußball unterm Arm, stand vor ihr und sagte: „Tut mir leid, dass die anderen Jungs Dich so ärgern. Du spielst nämlich echt schön!“. "Findest Du wirklich?“ fragte Conny. „Ja, ganz große Klasse! Sollen wir nicht mal zusammen spielen?“ Conny guckte verdutzt: „Du meinst Posaune und - Fußball?“ Rieko musste lachen. „Nein, ich spiele Klavier! Nix Weltbewegendes, aber lass uns doch was zusammen machen!“ Conny nahm ihre Posaune und beide flogen über den Hof zu Rieko, der einen tollen Flügel in seinem Kinderzimmer hatte. „Den habe ich in Moers bekommen, das ist so eine Art Trainingslager für freiere Denk- und Lebensweisen… wenn Du verstehst, was ich meine?“. „Klar, ich war schon ein paar mal dort. Sonst könnte ich ja nicht fliegen!“ lachte Conny. Der alte Mann, der nebenan aus dem Fenster gestiegen war, murmelte: „Viele sitzen Jahrzehnte betäubt - im eigenen Kreis… Beweisstück aus offenem Mund - der tiefgefrorene Schrei“ - aber da waren Conny und Rieko schon in Moers.