KAKUHAN

„Das was auf uns zu kommt, ist absolut nix Berauschendes“, raunte der Kriegermönch Koshiro Hino seiner Begleiterin und Elementaristin Yuki Nakagawa zu, als sie über die rauen Klippen von Tojinbo blickten. ZISCH! Blitze zuckten über den Strand und entblößten eine Meute von Oni, die bereits mit den Füßen scharrten, vereint im böshaften Bann ihrer Meisterin, still wartend auf deren Kommando. Wochen waren vergangen, seit die böse Hexenmeisterin zurückgekehrt war und ihre Pläne verkündet hatte: „Ich werde all die Musik und Freude aus Japan verbannen und das Gendern auf der ganzen Welt vernichten! HEHEHEH!“. Und Wochen dauerte es auch bis Koshiro und Yuki sie mithilfe komplizierter electrotechnischer Apparaturen ausfindig machen konnten. „Wir haben nur diesen einen Moment Yuki. Wenn wir heute versagen, sind die Musikszene Japans und die weltweite Sprachgerechtigkeit dem Untergang geweiht!“. Leise schlich das ungleiche Duo die Klippe entlang. „Verschleiere uns mit Deiner Nebelkraft, wir greifen auf mein Zeichen an!“. Yuki konzentrierte sich und zupfte kraftvoll an ihren unsichtbaren Cello-Saiten und die Luftpartikel um sie herum verdichteten sich im kalten Schein des Mondes. Vorsichtig kletterten die zwei die Klippe hinab und landeten lautlos am Strand. „Jetzt“, murmelte der Kriegermönch und zog seine geschärfte Katana. Yuki strich diesmal aus ihrem Cello eine Salve vahler Sekundcluster, Sternchen und Doppelpunkte in den Wind und - WHOOSH! - gleichzeitig stürmten sie auf die Hexenmeisterin zu. Das von Yuki beschworene Eis durchzog den Klanghimmel, Koshiros Schwert durchschlug die böse Stille. SWOOSH!!!
Silke Schröder fiel, doch die Oni entkamen. 
Dort wo eben noch die Schröderhexe stand, erschien unter der Silhouette eines niederrheinischen Zeitzeugen (mit einer Art Nickelbrille, die zunächst auch an den japanischen Kaiser Hirohito erinnert…) eine weiß-glühende Inschrift: 

"Einwandfrei ist doch im Leben gar nix.“